Ich bin Dr. Sebastian Geiger, ich bin Tierarzt und habe meine Doktorarbeit während einer Kooperation zwischen der PerformaNat GmbH und dem Institut für Veterinär-Physiologie der Freien Universität Berlin erstellt.

Die Grundlagenforschung, wie sie an vielen Instituten großer Universitäten weltweit betrieben wird, produziert jedes Jahr viele neuartige und hochinteressante Ergebnisse sowie Anhaltspunkte für diverse Anwendungen. Beispielsweise ist die Kooperation von Firmen aus der freien Marktwirtschaft mit universitären Einrichtungen in den USA ein essentieller Bestandteil der Forschungsarbeit. An deutschen Universitäten hingegen ist diese Form der Kooperation eher von kleinerer Bedeutung – sehr zum Leidwesen vieler außerordentlich spannender Erkenntnisse, welche nie eine praktische Anwendung finden. 

Die PerformaNat GmbH ist ein Unternehmen, welches ein außerordentlich enges Verhältnis mit dem Institut für Veterinär-Physiologie der Freien Universität pflegt und bereits diverse Forschungsprojekte gemeinsam durchgeführt hat. Ein kurzer Einblick in diese Zusammenarbeit soll folgender kurzer und persönlicher Erfahrungsbericht geben:

Im April 2017 startete die Planungsphase der mehrteiligen Fütterungsstudie mit phytogenen Wirkstoffen beim Schaf als Modelltier für den Wiederkäuer. Neben der Rationsberechnung und der Auswahl der Schafe wurde der Versuch mit allen Feinheiten bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Dies beinhaltete beispielsweise auch die Planung der genauen Zeitpunkte der Fütterungen sowie die Zeitpunkte zur Blutentnahme, wobei diverse Eventualitäten Berücksichtigung fanden: Welche Proben werden entnommen? Wie werden diese konserviert? Wann wird das Licht im Stall ein- und ausgeschaltet? Was passiert, wenn ein Tier krank wird? 

Ziel des Versuches war es, die Wirkung von einer patentierten Mischung aus phytogenen Wirkstoffen auf den Kalziumtransport beim Wiederkäuer zu untersuchen. Dies hat den Hintergrund, dass viele Kühe mit dem Einsetzen der Milchbildung einen Kalziummangel entwickeln, da die gesamten Körperreserven in die Milch fließen. Die Mischung der phytogenen Wirkstoffe hat sich bereits in der Vergangenheit positiv auf den Kalziumhaushalt bei Kühen ausgewirkt. 

Doch bevor die Arbeit losgehen konnte, mussten die Schafe in Quarantäne gehalten werden und nach Alter, Geschlecht und Körpergewicht in exakt identische Gruppen aufgeteilt werden – damit die später erhobenen Daten auch vergleichbar und reproduzierbar sind. Diverse Probengefäße mussten vorbereitet werden, darunter auch ca. 12.000 Mikroreaktionsgefäße (besser bekannt als Eppendorfgefäße), welche zur genauen Nachvollziehbarkeit beschriftet und an einem zuvor definierten Platz in einer großen Box platziert werden mussten. Nach dieser mehrwöchigen Vorbereitungsphase wurden die Schafe vier Wochen mit ihrem vorher berechneten individuellen Futter mit den phytogenen Wirkstoffen verschiedener Konzentrationen gefüttert, die Gewichtszunahme und Futteraufnahme genau bestimmt, Blutproben gezogen und am Ende der Fütterungsperiode mehrere Gewebeproben entnommen. Das identische Prozedere wurde mit allen der 24 am Fütterungsversuch teilnehmenden Schafen durchgeführt. 

Damit war aber lediglich ein Bruchteil der Arbeit getan. Die enorme Flut an Proben musste ausgewertet werden, was ein höchstes Maß an Sorgfalt und Genauigkeit verlangte. Es wurden mitunter aufwändige Analyseverfahren herangezogen, bei denen einige Proben nach Polen und in die USA verschickt werden mussten. Nach über zwei Jahren Laborarbeit standen erste vorläufige Ergebnisse fest, die jedoch noch statistisch genauestens überprüft werden mussten. Sind die erhobenen Daten auch wirklich mathematisch korrekt ausgewertet? Ist der Versuchsaufbau zur Beantwortung der Fragestellung korrekt gewesen? Nach Beantwortung dieser Fragen wurden die Daten mit Ergebnissen anderer Forschungsgruppen verglichen und mehrere wissenschaftliche Beiträge auf Fachkonferenzen präsentiert und in Zeitschriften veröffentlicht.

Die Ergebnisse des Versuchs lassen sich dabei folgendermaßen zusammenfassen: Die Mischung der phytogenen Wirkstoffe führt beim Wiederkäuer zu einer Steigerung der Kalziumaufnahme im Pansen. Die gesteigerte Kalziumaufnahme führt zu einer gesteigerten Blutkalziumkonzentration. Somit ist die Mischung der phytogenen Wirkstoffe zur Milchfieberprophylaxe (Kalziumumangel) um den Geburtszeitraum ein vielversprechendes Mittel. Beispielsweise durch den Kalziumbolus von PerformaNat, welcher genau diese abgestimmte Mischung aus phytogenen Wirkstoffen beinhaltet.

Mein großer Dank geht an die PerformaNat GmbH für die wunderbare Zusammenarbeit und den großartigen wissenschaftlichen Austausch!

 

Autor: Dr. med. vet. Sebastian Geiger