Pansengesundheit und Funktion des Pansens

Der Pansen ist der Motor der Kuh, der von Mikroorganismen angetrieben wird. Zu den Mikroorganismen gehören Einzeller, Pilze und Bakterien, die für die Energiebereitstellung verantwortlich sind, indem faser- und zelluloseverdauende Bakterien die Faserbestandteile des Futters (Lignin, Zellulose und Hemizellulose) in flüchtige Fettsäuren (Acetat, Propionat, Butyrat) umwandeln. Diese werden über das Pansengewebe aufgenommen und in der Leber zu Glucose für die Milchbildung oder Fett als Energiespeicher umgebaut.

Damit die Mikroorganismen ihre maximale Leistungen erbringen können, sollte ein möglichst konstanter pH-Wert zwischen 6,3 und 6,8 vorliegen. Je konstanter der Lebensraum für die Mikroorganismen gehalten wird, desto effizienter wird die Energie aus der Ration gewonnen. Um den pH-Wert in physiologischen Bereichen zu halten, spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle:

  • Ausreichende Wiederkauaktivität
  • Regelmäßige Pansenkontraktionen
  • Ausbildung einer Schwimmdecke

Die Mikroorganismen zersetzen den Rohfaseranteil des Futters zu flüchtigen Fettsäuren, wodurch der pH-Wert im Pansen absinkt. Beim Wiederkauen wird pufferreicher Speichel gebildet, welcher die Säuren im Pansen neutralisiert und den pH-Wert wieder ansteigen lässt. Wie stark der Pansen-pH schwankt, hängt im Wesentlichen von der Zusammensetzung der Kohlenhydrate im Futter und der Futteraufnahme über den Tag ab. Leichtverdauliche Kohlenhydrate wie Stärke werden sehr schnell abgebaut und es wird schnell viel Säure produziert. Im Gegensatz dazu werden schwerverdauliche Kohlenhydrate wie Heu nur langsam abgebaut und beeinflussen den pH weniger.

Entstehung von Pansenfermentationsstörungen

Optimale Fermentationsbedingungen im Pansen sind der Schlüssel für die Energieversorgung der Kuh. Die freien Fettsäuren, welche bei der Fermentation im Pansen entstehen, decken bis zu 80% des Energiebedarfs der Kuh. Weichen die Bedingungen im Pansen zu stark ab, entstehen Fermentationsstörungen, welche sich zu einer Pansenazidose entwickeln können. Dies kann bis zu 50% der Frischlaktierenden unbemerkt betreffen.

Pansenfermentationsstörungen entstehen, wenn die Anforderungen der Mikroorganismen im Pansen nicht mehr erfüllt sind. Der Grund für diese Störungen liegt meist in der Veränderung der Futteraufnahme und -zusammensetzung, die eine Änderung des pH-Wertes verursachen. Innerhalb des Tages sollte es möglichst geringe Schwankungen des pH-Wertes geben. Eine subakute Pansenazidose entsteht, wenn der pH-Wert mehrere Stunden über den Tag unter 5,8 liegt. Je länger dies der Fall ist, desto schlimmer ist die Azidose und desto schlechter ist die Futterverwertung aufgrund des massiven Absterbens von faser- und zelluloseverdauenden Mikroorganismen. Es entsteht weniger Propionat, wodurch die Leber weniger Glucose für die Milchbildung produziert. Als Folge sinkt die Milchleistung ab und das Ketoserisiko steigt stark an. Durch die Azidose wird das Pansengewebe beschädigt und durchlässiger für Toxine, wodurch Entzündungen gefördert werden und das Immunsystem geschwächt wird. Diese Entzündungsprozesse betreffen den gesamten Organismus der Kuh. Es kommt z.B. zu: Laminitis (Klauenrehe) und Ruminitis (Entzündungen des Pansengewebes). Zusätzlich können die Eierstöcke, die Eierleiter und die Gebärmutter betroffen sein, was sich in einer geringeren Fruchtbarkeit wiederspiegelt.

Wann treten Fermentationsstörungen auf?

Jegliche Erkrankungen stellen eine besondere Belastungssituation für die Kühe dar. Hierbei reduzieren Kühe die Futteraufnahme, die Wiederkauaktivität und Pansenkontraktionen lassen nach, wodurch der pH-Wert im Pansen sinkt. Durch die erhöhte Säurelast sterben verschiedene Mikroorganismen ab und eine Pansenfermentationsstörungen entsteht. Weitere solcher besonderen Belastungssituationen begegnen der Kuh rund um die Kalbung oder die Brunst, bei Hitzestress, sozialem Stress,  bei Fütterungsfehlern und bei abrupten Futterumstellungen.

Neben einer verminderten Wiederkauaktivität, Futteraufnahme und Pansenkontraktion weisen Kühe eine Hungergrube auf. Außerdem weisen dünnflüssiger Kot mit fast unverdauten Futterpartikeln, struppiges, dreckiges Fell und das Absinken der Milchleistung auf eine Fermentationsstörung hin.

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